Zum Golem-Beitrag
Die Telekom spielt das Uber-Spiel
kommentierte ich meine Bedenken zu aktueller Entwicklung:
Ab dem 3.7.1995 hatte die Telekom auch den damaligen Fernsehsender MTV Music Television in ihre Netze eingespeist, obwohl dieser Sender nicht mehr frei zu empfangen war.
Damals lautete der entsprechende Gesetzestext jedoch, dass Sender, die nur mit übermäßig aufwändiger Technik zu empfangen seien, nicht ins Kabelnetz eingespeist werden dürften. Damals galt das Kabelfernsehen wohl noch als große Gemeinschaftsanlage.
Das traf auf MTV zu, welches über Satellit nur noch verschlüsselt ausgestrahlt wurde und nur durch den Aufwand eines Decoders zu sehen war. Das Ausgangssignal des Decoders hatte nicht ins Kabel eingespeist werden dürfen.
Das galt aber nicht nur für verschlüsselte Sender, sondern auch für die BBC, die z.B. in den Niederlanden per aufwändigem Richtfunk aus England importiert und bei unseren Nachbarn ins Kabel gespeist wurde.
Doch im Gegenteil: das Gesetz wurde danach(!!!!!) geändert. Nicht nur MTV, sondern auch VH-1 Deutschland wurden eingespeist, noch lang vor der Gesetzesänderung.
Ich warne eindringlich davor, die Telekom machen zu lassen, wie sie will ... denn die Konsequenz wäre, dass auch hierzulande die Netzneutralität gekippt wird, weil die Telekom es so will.
In den USA wird nun ermöglicht, dass Provider nicht nur Streams drosseln, sondern auch komplett blockieren.
In Deutschland hätte dies womöglich die Konsequenz, dass der eigene Internet-Server im Wohnzimmer, der jetzt bereits nur über dyndns und co erreichbar ist, komplett blockiert werden würde. Ohne Netzneutralität könnte der Provider entscheiden, dass Browseranfragen, deren Upload zum Surfen im Netz nötig sind, durchgelassen werden, während der Traffic an Port 80 vom eigenen Server komplett blockiert werden würde.
Für mich persönlich wäre dies ein Rückschritt, denn meinen Server nutze ich aktiv für meinen Beruf, wodurch ich mir einen erheblichen Schreibaufwand nach Feierabend erspare.
(Quelle)
17.12.2017, 12:37