Seht hier noch einmal die Einladung zur Fujiama 2011.
Katzen können tatsächlich gegen etwas protestieren.
So protestierte meine Katze dagegen, dass sie für vier Tage allein zu Hause
bleiben sollte, in dem sie mir einen wunderschönen, gelben See im Korridor
hinterließ. Ohne lange zu überlegen -und ohne nachzudenken- schnappte ich
mir also die Katze und legte dafür den Rucksack mit dem Atari wieder ab,
bevor ich zum Bahnhof fuhr.
Genau in der Minute, in der ich dann die Fahrkarten für die Fahrt nach
Lengenfeld in der Hand hielt, kam auch schon der Zug. Ein perfektes Timing,
wie es zu toppen kaum möglich scheint.
Nun, die Katze hat die Fahrten mit dem Zug erstaunlich gut vertragen, kein
Miauen, kein Wehklagen.
Da ich schonmal das Fahrrad mitgenommen habe, dachte ich mir, wenn ich damit
schon kein schweres Gepäck transportiere, so muss ich doch wenigstens ein
paar Meter damit fahren. In Zwickau angekommen, habe ich nicht, wie all die
anderen Jahre, die Vogtlandbahn nach Lengenfeld genommen, sondern habe mich
per Rad auf den Weg dorthin gemacht. Auf gut Glück fuhr ich los, in der
Hoffnung, auf einen Wegweiser nach Lengenfeld zu treffen. Dieser war gleich
von der Bahnhofsausfahrt aus zu sehen.
Vom Bahnhof bis zu einer Autobahnbrücke auf ungefähr der Hälfte des Weges
ging es nur Berg auf. Kurz hinter der Autobahnbrücke habe ich mit der Katze
eine kleine Pause eingelegt und wir haben noch einen Happen gegessen.
Youtube-Video: Anreise
Die "Straße woanders hin" ist eigentlich die
Abfahrt von der A72 in Richtung Chemnitz.
Von hier ab ging es nur noch Berg ab. Zum Glück habe ich erst vor einer
Woche neue Mäntel aufgezogen, sonst wäre diese schnelle Fahrt die reinste
Holpertour geworden (die alten Reifen hatten vielleicht einen
Höhenschlag!!!).
Bald auch waren die ersten Kilometerangaben zu finden: Lengenfeld 14 km,
Lengenfeld 10 km, Lengenfeld 7 km, Lengenfeld 4 km, Umleitung. Was?
Umleitung? Nö! Ich fahre durch die Bausstelle. Direkt nach dem Gewerbegebiet
erreichte ich endlich den mir bekannten Teil von Lengenfeld. Ab hier war
alles ein Kinderspiel.
Nun musste ich erst einmal schauen, wo hin mit der Katze. Helmut und ich
haben sie dann einfach im Garten seines Grundstückes laufen lassen. So gegen
halb zwölf machten wir uns auf den Weg zum Schützenhaus. Berg auf mit dem
beladenen Fahrrad - ich dachte, das packe ich mit Links, aber diese Steigung
war nicht ganz ohne. Später, als ich nochmal zu Helmut runter musste, weil
ich das Seil für die Katze vergessen hatte, stellte sich aber heraus, dass
es keine Rolle spielt, ob das Fahrrad beladen ist oder nicht.
Oben angekommen, hatte ich dann bereits die traditionelle
Eröffnungszeremonie verpasst - das einfache Aufschließen des Schützenhauses
um Punkt 0:00 Uhr. Bereits mehr als 10 Besucher waren vor Ort.
Zu den Eindrücken der Fujiama selbst schreibe ich jetzt mal nichts, denn
irgendwie habe ich das Gefühl, ich habe die Fujiama total verpasst. Die
Zeit, die mir letztes Jahr durchaus ausreichend erschien, war dieses Jahr
einfach zu kurz.
Nur so viel: nachdem Carsten ja mehrere Vorträge vorbereitet hatte (siehe
Forum), hatte ich kurzerhand entschlossen, mich am Samstag Abend um 22:30
auch vorne hinzustellen und FujiChat vorzuführen. Ich selbst habe nichts mit
der Entwicklung des Programms zu tun, jedoch dachte ich mir, dass es für
viele Atarianer interessant sei, zu sehen, wie der kleine Rechner
tatsächlich Teil es Internets wird. Kurz erläutert, präsentiert wurde mit
FujiChat ein Programm, welches sich auf IRC-Server einloggen kann. Ein
IRC-Server stellt mehrere Chaträume zur Verfühgung, in denen mehrere Leute
miteinander kommunizieren. Ich habe mir den Raum #atari auf dem IRC-Server
irc.newnet.net ausgesucht und die Teilnehmer des Chats dort gebeten, sich
zur angegebenen Uhrzeit rege am Chat zu beteiligen, denn die Besucher der
Fujiama würden dem Chat auf dem Atari am Projektor verfolgen.
Unterstützt wurde ich neben den Chattern noch von Beetle, der mir meinen
Rechner mitgebracht und mir ein Netzteil für die Präsentation und einen
Monitor samt Kabelage für die Vorbereitung zur Verfügung gestellt hat, von
Jac, der mir das SIO2PC und einen Adapter von Seriell auf USB geliehen hat,
und [Name von dem Frankfurt/Oder'er], der mir bei der Konfiguration des
Seriell/USB-Adapters unter Linux geholfen und bei der Vorbereitung
unterstützt hat. Danke an Euch, Jungs!
Apropos Rechner: da ich ja Katze mit nach Lengenfeld genommen hatte, war ich
ja komplett ohne Hardware von Atari angereist. Abgereist bin ich dann mit
einem auf genau dieser Fujiama aufgerüsteten Atari. Naja, wie das manchmal
so spielt.
Nun ja, die Rückreise ging nicht ganz so reibungslos über die Bühne,
genaugenommen, sitze ich noch im Zug. In Zwickau musste ich den Zug eine
Stunde später nehmen als geplant, da der Zug so überfüllt war, dass ich mit
meinem Fahrrad nicht mehr mit an Bord gehen konnte. Dadurch hat sich meine
Ankunft Dank Bummelzug um zwei Stunden verzögert (eine Stunde später aus
Zwickau und zwei Stunden später aus Dresden los).
Kurz bevor ich überhaupt in Zwickau losfuhr, kamen noch 4 Sixpacks (so nennt
man die VW-Transporter der Polizei) und sorgten für Ordnung auf dem Bahnhof.
Eigentlich war der Bahnhof in Ordnung, ich glaube, Besucher von Wacken
trafen in Zwickau ein.
Der Katze ging es übrigens sehr gut. Sie hatte genug Auslauf in einem
geschützten Umfeld, die beiden Mädchen Alexandra und Lea haben sich mit ihr
häufig beschäftigt.
Die Alternative wäre gewesen, die Katze für vier Tage völlig allein in der
Wohnung zu lassen, rückblickend betrachtet also die bessere Entscheidung,
sie mitzunehmen, obgleich die Hin- und Rückreise doch schon einiges an
Stress für das junge Tier bedeutete. Doch auch diese hat sie schadlos
überstanden.
Eine Gute Tat habe ich auch noch vollbracht: ein älterer Herr mitte 70 stand
mir gegenüber, als der Schaffner seinen Fahrausweis sehen wollte. Der Mann
winkte gleich ab und sagte, dass er keinen hätte und auch kein Bargeld bei
sich hatte, um einen nachzulösen und bereit wäre, die Strafe für
Schwarzfahren in Kauf zu nehmen. Als der Schaffner dann zuerst mein
Wochenendticket kontrollierte, sagte ich "lassen sie den Mann ruhig auf
meinem Ticket mitfahren". So schrieb der Schaffner den Mann nicht auf und
dieser fuhr zumindest im Moment nicht mehr schwarz.
Pünktlich zu meinem Geburtstag, also kurz nach Mitternacht, war ich dann zu
Hause. Vielen Dank nochmal an alle, die mir im Forum gratuliert hatten!
Zu Hause wollte ich noch ein paar Kommentare zu einem Newsartikel im
Internet betrachten, jedoch ich habe nicht einmal mehr die Nachricht
geschafft zu lesen.
So. Nun habe ich zwei bzw. drei hochgerüstete Ataris zu Hause und keiner war
mehr angeschlossen, weil ich den Platz nicht dafür habe. Sollte das so
bleiben? So habe ich auf meinem PC-Schreibtisch erst einmal Ordnung
hergestellt und siehe da, Atari 800XE samt Commodore Monitor und ST-Maus
haben noch genug Platz. Doch halt: wieso geht der Atari nicht mehr? Auf der
Fujiama hatte er doch noch funktioniert? Hmm ... ein kleiner Blick auf die
Platine. Nichts auffälliges.
Naja, erstmal im Internet ein paar Artikel lesen - dann ein zweiter Blick.
Ein Chip hatte sich vom Sockel gelöst, als ich mit dem Fahrrad vom Bahnhof
nach Hause gefahren bin und die Tasche mit dem Atari auf dem Gepäckträger
hatte. Dieser Chip war aber unter der frisch eingebauten RAM-Disk versteckt.
Nun ist alles heile, der Atari 800XE werkelt mit 512 kB gepufferter RAM-Disk
und ist samt GUI in weniger als 10 Sekunden hochgefahren.
Also dann, liebe Freunde des besten Computers der Welt, wir sehen uns auf
der JHV und drückt mir die Daumen, dass ich mit eigenem Auto anreisen kann!
Ein paar unkommentierte Videos, die ich mit meinem iPod Touch 4 aufgenommen habe,
könnt Ihr Euch hier anschauen.
Viel Spaß!