BOSS-X - Anleitung

1. Ladevorgang

1.1. Durch booten

Schalten Sie Ihren ATARI aus. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Laufwerk 1 eingeschaltet ist und legen Sie Ihre BOSS-Diskette ein. Schalten Sie Ihren ATARI ein. Als erstes wird das DOS und das Turbo-BASIC geladen. Anschließend folgt das BOSS-Programm.

1.2. Von einem anderen DOS aus

BOSS-X unterstützt die Unterverzeichnisse von MyDOS. Die Original-BOSS-X Diskette beinhaltet jedoch nur das DOS 2.5 ohne Unterverzeichnisse und mit RAMDISK-Treiber für ATARI mit 128kB Gesamtspeicher. Sollten Sie planen, regelmäßig mit Unterverzeichnissen zu arbeiten oder haben einen erweiterten ATARI, der eine größere RAMDISK hat, dann können Sie BOSS-X auch unter MyDOS benutzen. Wenn Sie sich im DUP-Menue dieses DOS-Systems befinden, dann legen Sie einfach in Ihr Laufwerk 1 die BOSS-Diskette ein und laden Sie die Datei "D1:AUTORUN.SYS". Jetzt wird Turbo-BASIC als erstes geladen. Das BOSS-Programm folgt darauf.

1.3. Von Turbo-BASIC aus

Da BOSS ein System unter Turbo-BASIC ist, brauchen Sie, falls Sie Turbo-BASIC schon geladen haben, nicht noch einmal die ganze BOSS-Diskette booten. Starten Sie einfach das Programm BOSS.TUR auf der BOSS-Diskette. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die BOSS-Diskette in Laufwerk 1, 2 oder 3 befindet. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie einen RAMDISK-Treiber geladen haben.

2. Das BOSS-Programm

Das BOSS-Programm (BOSS.TUR) ist ein Turbo-BASIC-Programm, welches nötige Systemdateien auf das Systemlaufwerk kopiert. Vorher werden erst noch die Copyrightinformationen für das Turbo-BASIC angezeigt. Während dieser Zeit wird das Titelbild geladen. Drücken Sie in dieser Zeit die ESCape-Taste, so gelangen Sie in das Menü des BOOT-MANAGERS. Hier haben Sie folgende Auswahlmöglichkeiten:

  1. BOSS-X
    Der Ladevorgang wird fortgesetzt.
  2. BOSS-X nfSa
    Weder startet man mit dieser Funktion eine andere Version oder einen anderen Modus von BOSS-X noch bedeutet dies Need For Speed ATARI. "nfSa" bedeutet nicht-flüchtigen Speicher aktualisieren. Mit dieser Funktion werden, anders als bei Punkt 1, alle System-Dateien auf das Systemlaufwerk kopiert, auch, wenn sie dort bereits vorhanden sind. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie als Systemlaufwerk nicht die RAM-Disk sondern ein Diskettenlaufwerk oder eine Festplatte festgelegt haben und soeben Ihr BOSS-X aktualisiert haben. Siehe dazu mehr im Teil 8. Festplatten.
  3. Turbo-BASIC
    Der Ladevorgang wird abgebrochen und Sie gelangen in das Turbo-BASIC. Das BOSS-Programm befindet sich noch im Speicher. Sie können es mit RUN wieder starten oder mit NEW löschen.
  4. BOSS-XL kompatibel in Turbo-BASIC
    Der Ladevorgang wird abgebrochen. Es ist Trotzdem möglich, BOSS-Programme der XL/XE-Generation zu starten (*.BOS).
  5. ATARI-BASIC
    Dieser Menüpunkt erscheint nur, wenn BOSS-X von Laufwerk D1: gestartet wurde. Die Diskette darf nicht schreibgeschützt sein, damit diese Funktion ausgeführt werden kann. Bestimmte Dateien auf D1: werden kontrolliert und umbenannt. Anschließend wird der Rechner neu gestartet. Bitte dabei nicht die OPTION-Taste drücken! Nach dem Neustart wird im ATARI-BASIC ein Programm ausgerufen, welches die BOSS-Diskette wieder in ihren Originalzustand versetzt. Sie befinden sich jetzt im ATARI-BASIC. Beim nächsten Booten von dieser Diskette wird wieder BOSS-X geladen.

2.1. BOSS-X ohne RAMDISK

Für die Funktion von BOSS-X ist ein zweites logisches Laufwerk unbedingte Voraussetzung welches als permanentes Systemlaufwerk arbeitet. Meist übernimmt die RAMDISK diese Aufgabe. Hat Ihr ATARI keine RAMDISK, so kann dies auch ein herkömmliches Diskettenlaufwerk oder gar eine Festplatte(npartition) sein. Wenn gar kein zweites Laufwerk zur Verfügung haben, sollten Sie auf BOSS-XL V4.5 zurückgreifen, welches unter www.atarixle.de zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Ohne RAMDISK läuft BOSS-X auf Grund seiner vielen Zugriffe auf das Systemlaufwerk nur sehr langsam, es sei denn, Sie benutzen ein schnelles Laufwerk. Unter BOSS-XL waren sämtliche Dateibetrachtungsroutinen im Desktop enthalten. Es konnten keine neuen Dateiformate registriert, aber auch keine vergessen werden.

3. Der Desktop

Der Desktop besteht aus der Titelzeile (oberste Zeile), dem Symbolbereich mit Symbolen (falls vorhanden) und der Start-Zeile (unterste Zeile). Symbole werden durch Doppelklick geöffnet bzw. durch einen einfachen Klick gekennzeichnet. Eine eigene Titelzeile lässt sich durch Doppelklick auf die oberste Zeile erstellen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass sich mindestens ein Symbol auf dem Desktop befindet. Geben Sie einen Titel ein und beenden Sie die Eingabe mit RETURN.
Nach einem Diskettenwechsel im aktuellen Laufwerk sollten Sie einen Doppelklick auf eine freie Stelle auf dem Desktop ausführen. Der Desktop lädt dann die Symbole der neuen Diskette und initialisiert sich auf eventuell vorhandene neue Treiberinformationen.

3.1. Bedienung

BOSS-X kann mit jeder Art von Eingabegerät bedient werden, für das man einen BOSS-X-Treiber hat. Auf der Original-BOSS-X-Diskette befinden sich Treiber für Joystick- und Mausbedienung. Bei diesen Treibern kann es sich um normale oder sogenannte VBI-Treiber handeln. Haben Sie einen VBI-Treiber geladen, dann können Sie den Desktop auch mit den Pfeiltasten (ohne CONTROL) auf der Tastatur bedienen. Die RETURN-Taste wirkt dann wie die Feuertaste. Ein Doppelklick (zweimal schnell hintereinander Feuer) wird mit der Tastenkombination START-RETURN ausgelöst. Das ist nötig, um Symbole, die auf dem Desktop liegen, zu öffnen. Der Joystick-Treiber ist ein solcher VBI-Treiber, d.h. er läuft ständig im VBI, während der ST-Maus-Treiber ein normaler Treiber ist und nur aktiv ist, wenn eine Eingabe von Ihnen erwartet wird.

3.2. Laufwerke

Sie können mit BOSS-X auf die Disketten D1: bis D8: und ein frei definierbares Laufwerk zugreifen. Klicken Sie auf "Laufwerk" in der Start-Zeile. Es öffnet sich ein Menü mit den Laufwerkszahlen D1: bis D8: und ??:. Klicken Sie die Bezeichnung Ihres Wunschlaufwerkes an und es wird geöffnet. Falls das Laufwerk nicht angeschlossen ist springt BOSS-X wieder in das bisherige Laufwerk. Wiederholen Sie den Vorgang und wählen Sie ein gültiges Laufwerk aus. Hatten Sie auf ??: geklickt, dann geben Sie jetzt noch per Tastatur eine Buchstabenkombination ein (z.B. H1).

3.3. Das Startmenü

Das Startmenü wird mit einem Klick auf das Wort "Start" in der Startzeile geöffnet. Es werden folgende Menüpunkte angezeigt:

3.4. weitere Funktionen auf der Start-Zeile

4. Treiber

Seit der Generation von BOSS-X gibt es zwei unterschiedliche Arten von Treibern: den Hardware- und Softwaretreibern. Die Softwaretreiber treiben ein Softwareformat an, d.h. sie zeigen bestimmte Dateitypen an. Die neuen Hardwaretreiber treiben eine Hardware an. Das sind bestimmte Eingabegeräte um BOSS-X zu bedienen. (siehe auch 3. Der Desktop).

4.1. Hardwaretreiber

Um BOSS-X bedienen zu können wird ein Eingabegerät benötigt. Das kann ein Joystick oder eine ATARI-ST-Maus sein. Desweiteren wird ein Treiber für das verwendete Gerät benötigt. Bei BOSS-X sind schon Treiber für Joystick und Maus dabei, es könnten aber auch andere Geräte verwendet werden, sobald ein nötiger Treiber existiert. Ein BOSS-X-Hardwaretreiber hat die Endung BXD und kann on-the-fly gewechselt werden, in dem man sie aus dem Menü Start/Dokumente lädt. Man unterscheidet zwischen normalen und VBI-Treibern. Ein VBI-Treiber ist einer Treiber, der das Eingabegerät ständig abfragt, auch wenn BOSS-X gerade z.B. mit einem Bildaufbau beschäftigt ist, während ein normaler Treiber nur dann aktiv ist, wenn BOSS-X eine Eingabe erwartet. Damit BOSS-X funktioniert, muss sich ein Treiber immer auf dem Systemlaufwerk befinden. Es wird beim booten von BOSS-X immer der Treiber mit dem Namen "BOSS.BXD" laden. Dies ist im Normalfall der Joysticktreiber. Um BOSS-X mit Maustreiber starten zu lassen, speichern Sie einfach den Maustreiber unter dem Namen "BOSS.BXD" auf der BOSS-X-Bootdiskette ab.

4.2. Softwaretreiber

BOSS-X bietet umfangreiche Funktionen zum Anzeigen von bestimmten Dateitypen an. Diese können im einzelnen sein:

und viele mehr. Jeder Dateityp wird von einem bestimmten kleinen Anzeigeprogramm, dem Anzeigetreiber (kurz Treiber) angezeigt. Da diese Funktion unter BOSS-X modular ausbaufähig ist, muss BOSS-X wissen, welcher Dateityp mit welchem Programm angezeigt werden kann. Sind solche Dateitypen registriert, d.h. BOSS-X hat alle nötigen Informationen (die Treiberinformationen) darüber, so spricht man von Dokumenten. Die Treiber befinden sich in der Regel auf dem Systemlaufwerk. Um ein Dokument anzuzeigen, legt BOSS-X den Dateinamen des Dokuments in einem sicheren Speicherbereich (17 Bytes ab 1262) ab und startet dann den Treiber vom Systemlaufwerk. Dieser Treiber holt sich den Dateinamen aus dem Speicher zurück, lädt dann das Dokument und zeigt es an. Unter MyDOS wird vor dem Starten des Treibers noch in das Verzeichnis in dem sich die Datei befindet gewechselt. Dadurch ist sichergestellt, dass auch die alten BOSS-XE-Treiber unter BOSS-X funktionieren. Für ein Bild würde ein Bildbetrachtungsprogramm, für einen Text ein Texttrachtungsprogramm als Treiber geladen werden.

4.3. die Datei DAUSW.INI

Die Datei "DAUSW.INI" enthält die Treiberinformationen. BOSS-X organisiert damit den Einsatz der Softwaretreiber. Sie wird zusammen mit allen Treibern beim BOSS-Start (BOSS.TUR) auf das Systemlaufwerk kopiert. Die Treiberinformationen bestehen aus folgenden Daten:

Für einen Text wie diesen währen das:

Für eine Datenbank-Datei könnte stehen:

Wie schon erwähnt, werden beim BOSS-Start einige Treiber samt Treiberinformationen auf das Systemlaufwerk kopiert. BOSS-X ist also in der Lage, einige Dateien als Dokumente anzuzeigen. Öffnen Sie dazu das "Start"-Menü und klicken Sie auf "Dokumente". Jede Datei, die jetzt angezeigt wird, kann durch Anklicken geöffnet werden. Ihnen werden einige Standardformate geboten, wie z.B. Texte (*.TXT) und Bilder (*.PIC). Es gibt aber darüber hinaus noch viele weitere Dateitypen, die nicht registriert sind. BOSS-X kann diese unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem als Dokumente anzeigen. Um die einwandfreie Funktion dieser Besonderheit zu gewährleisten, müssen Sie nach jedem Diskettenwechsel den Desktop neu initialisieren. Das machen Sie, in dem Sie einen Doppelklick auf eine freie Stelle auf dem Desktop ausführen. Bei einem solchen Initialisierungsvorgang prüft BOSS-X nämlich, ob sich auf der aktuellen Diskette weitere Treiberinformationen befinden und somit kurzzeitig weitere Dateitypen bis zum nächsten Diskettenwechsel registriert. BOSS-X lädt deren Treiber dann nicht vom System- sondern direkt vom aktuellen Laufwerk. Als Anwenderprogramm können dann auch Anwendungen anstatt Treiber geladen werden. Falls Sie nun eine Diskette mit zusätzlichen Treibern haben (Seite B der Original-BOSS-Diskette) und diese Treiber auf das Systemlaufwerk geladen haben wollen, dann rufen Sie den Plug-In-Befehl "Lade Treiber" auf. Jetzt wird die "alte" DAUSW.INI vom Systemlaufwerk mit der "neuen" DAUSW.INI vom aktuellen Laufwerk verschmelzt. Dabei werden doppelte Angaben gelöscht. Anschließend werden alle Treiber (*.DRV) vom aktuellen Laufwerk auf das Systemlaufwerk kopiert. Dokumente, die nicht mit Treibern, sondern mit Anwendungen oder DLL's geöffnet werden (wie das Beispiel "Datenbank-Datei", siehe oben), werden dabei nicht dauerhaft registriert, da keine Anwendungen auf das Systemlaufwerk kopiert werden, und können auch weiterhin nur von dieser Diskette aus geöffnet werden. An dieser Stelle ein Hinweis an BOSS-XE-Umsteiger: Der Plug-In-Befehl "Lade Treiber" ersetzt das Aufrufen der "DAUSW.INI" als Dokument.

4.4. Dateitypen festlegen

Haben Sie sich einige Zusatztreiber für verschiedene weitere Dateitypen auf die Boot-Seite A kopiert, so funktionieren diese Treiber noch nicht. BOSS-X weiß doch noch gar nicht, WELCHE Dateien mit den neuen Treibern aufgerufen werden sollen. Dazu müssen die Treiberinformationen editiert werden. Rufen Sie dazu das Programm FILETYPE.BOS auf. Es zeigt ein Fenster mit den Beschreibungen der Dateitypen, die derzeit registriert sind. Am besten legen Sie jetzt die BOSS-X-Bootdiskette ein und klicken auf Extern. Für jeden Dateitypen, das unter BOSS-X als Dokument registriert werden soll, können Sie eine Beschreibung, einen Extender und einen Treiber, mit dem dieses Dokument geöffnet werden soll, festlegen. Um einen bereits vorhandenen Eintrag zu editieren, doppelklicken Sie darauf. Beschreibung und Extender werden mit der Tastatur eingegeben, für die Treiberauswahl öffnet sich ein Fenster mit einer Dateiauswahl. Die Eingabe kann jederzeit mit ESC abgebrochen werden. Um einen Eintrag zu löschen, markieren Sie ihn mit einem einfachen Klick und klicken dann auf die Schaltfläche "Löschen". Für einen neuen Eintrag klicken Sie auf "Neu". Vergessen Sie nicht, Ihre Einstellungen zu speichern, da sie sonst nicht wirksam werden.

4.5. DLL-Dateien als Treiber

Mit Hilfe des Dokumente-Menüs des BOSS-X-Desktop können sich bestimmte Programme eine Dateiauswahlfunktion ersparen. Dazu gehört auch "Meine kleine Pinnwand", ein kleines Programm zum Anzeigen von kleinen Texten mit 24x24 Pixeln großen Buchstaben. Dieses Programm wird geladen, in dem man einen Zeichensatz aus der Dokumentenliste auswählt ("*.PCF", PCF steht für PC-Font). Das Programm lädt den Zeichensatz und es können Mitteilungen in (für ATARI-Verhältnisse) ziemlich großen beeindruckenden Buchstaben geschrieben werden. Dieses Programm lässt sich nicht direkt laden, wird aber auch nicht in die RAMDISK geschrieben, falls man versucht, "*.PCF"-Zeichensätze dauerhaft mit dem Befehl "Neue Treiber laden" zu registrieren.

5. Plug-In-Befehle

Plug-In-Befehle sind die Befehle, die im "Start"-Menü unter "Befehle" angezeigt werden. Das sind technisch gesehen kleinere Turbo-BASIC-Programme mit der Endung "BEF". Sie werden, wie auch die Treiber, beim Starten von BOSS-X auf das Systemlaufwerk kopiert.

5.1. die BEFEHLE.DEF

Befehle sind Treibern nicht ganz unähnlich. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass ein Befehl direkt, ein Treiber dagegen indirekt über ein Dokument aufgerufen wird. Eine Gemeinsamkeit ist, dass auch Befehlsnamen ja irgendwie mit den Befehlsprogrammen verknüpft sein müssen. Das sind sie in der Datei "BEFEHLE.DEF". Das steht für Befehls-Definierungen. In dieser Datei sind allerdings nur zwei Informationen pro Befehl enthalten, denn die Kurzbeischreibung wurde hier weggelassen. Als Befehle können auch Anwendungen definiert werden. Diese müssen sich aber auf dem Bootlaufwerk befinden und das Systemlaufwerk muss entsprechend groß sein, dann werden sie automatisch beim Booten mit hochgeladen werden können.

5.2. Befehle bearbeiten

Befehle können mit dem Programm BEFEDIT.TUR editiert werden. Gezeigt werden zwei Spalten: die Befehlsnamen, die bis zu 16 Zeichen lang sein können und die Dateinamen der ausführenden Programme mit Extender. Es können max. 24 Befehle definiert werden.

6. Programme und DLL's

Programme sind Anwendungen die im Menüpunkt "Programme" im "Start"-Menü angezeigt und durch anklicken gestartet werden können. Das sind alle Programme, die einen der folgenden Extender besitzen:

DLL's sind Systemprogramme, die nicht einfach so aus Neugierde gestartet werden sollten. Es könnte sich bei einer DLL auch um eine Maschinensprachedatei handeln, ähnlich eines OBJ-Codes. DLL's sind also mit Vorsicht zu genießen, denn sie sind nicht für den Endverbraucher bestimmt.

6.1. MS-Copy

Ein komfortables Programm zum Kopieren von Dateien ist MS-Copy, ein Multi-File-Kopierer unter Turbo-BASIC. Dieses Programm lädt mehrere Dateien auf einmal in den Speicher des ATARI und schreibt diese dann auf die Zieldiskette. Sind Quell- und Ziellaufwerk identisch, so werden Sie zu einem Diskettenwechsel nur dann aufgefordert, wenn der Speichern voll ist und nicht nach jeder Datei, da ja mehrere Dateien in einem Durchgang kopiert werden. MS-Copy unterstützt allerdings KEINE Unterverzeichnisse. Kopiert werden können Dateien auf den Laufwerken D1: bis D8:.

6.2. TBE.DLL

Hiermit haben Sie einen Editor in der Hand, mit dem sich der Titel des Turbo-BASIC ändern lässt. Das umfasst sowohl den Titeltext als auch den Zeichensatz. Laden Sie das Programm mit LOAD "D:TBE.DLL" und legen Sie eine Diskette, auf der sich Turbo-BASIC als "AUTORUN.SYS" befindet (z.B. BOSS-X), in Laufwerk 1 ein. Starten Sie das Programm mit RUN. TBE.DLL lädt jetzt das Turbo-BASIC. Dann können Sie zwischen (Z)eichensatzeditor, (T)itelgenerator oder (S)ave wählen. Der Zeichensatzeditor ist etwas unübersichtlich (die einzelnen Zeichen hängen ohne Trennung untereinander und die Spalte in der sich der Cursor befindet wird nicht angezeigt). Mit den Pfeiltasten wird der Cursor bewegt, mit SPACE wird ein Pixel gesetzt (mit 2x SPACE kann man den Cursor kurz anzeigen), mit ESC verlässt man den Editor. Der Titelgenerator kann im Vorschau- oder Edit-Modus arbeiten. Zwischen diesen beiden Modi wird mit INSERT (CONTROL-">") umgeschaltet. Im Edit-Modus werden Pfeile, Tabulatoren... angezeigt. Im Vorschau-Modus wird der Titel so angezeigt, wie er später aussieht. Bitte bewegen Sie den Cursor NUR mit den Pfeiltasten CONTROL-LINKS und CONTROL-RECHTS durch den Text. Alle anderen Tastendrücke werden in den Titel eingebunden (sie sind dann im Edit-Modus als Pfeile oder Dreiecke zu sehen). Verlassen wird der Titelgenerator mit CONTROL-X. Mit Save speichern sie das neue Turbo-BASIC als "D:AUTORUN.SYS" ab. Sie können in einer Turbo-BASIC-Datei nichts (außer den Titel) kaputt machen, da Sie weder der Zeichensatzeditor noch der Titelgenerator an gefährliche Speicherstellen heranlässt.

7. das System

7.1. Bildschirmschoner

Der Desktop ist ein Programm, welches sich unter BOSS-X ständig auf dem Systemlaufwerk befindet. Deshalb kann er sich selbst verlassen und einen Bildschirmschoner laden. Er wird aktiv, sobald man den Joystickpfeil nach ganz oben rechts positioniert oder der Attack-Modus (also der ATARI-Interne Bildschirmschoner) sich einschaltet (dabei dürfen allerdings keine Menüs geöffnet sein). Der Bildschirmschoner muss als BOSS.SCR auf dem Systemlaufwerk vorliegen, sonst wird er nicht geladen. Um beim Starten von BOSS den gewünschten Bildschirmschoner mit zu installieren, speichern Sie ihn unter dem Namen "BOSS.SCR" auf der BOSS-Diskette, Seite A natürlich, ab. Es stehen Ihnen mehrere Bildschirmschoner auf Seite B der BOSS-Diskette zur Verfügung. Sie können diese ganz einfach testen. Starten Sie sie aus Turbo-BASIC heraus mit RUN (sie haben alle den Extender SCR). Gefällt Ihnen einer, dann brechen Sie ihn mit BREAK ab (drücken Sie keine andere Taste und bewegen Sie nicht den Joystick, BOSS-X springt sonst sofort zurück in den Desktop). Speichern Sie den Bildschirmschoner auf der BOSS-Diskette unter "BOSS.SCR" ab.

7.2. der System-/Titel-Zeichensatz

Auf der Rückseite der BOSS-Diskette befinden sich einige Proportionalzeichensätze, die sich als System- oder Titelzeichensatz für BOSS-X verwenden lassen. Kopieren Sie dazu einen der Zeichensätze unter dem Namen "SYSTEM.FNT" oder "TITEL.FNT" auf die Seite A der BOSS-Diskette. Der Desktop nutzt seit Version 10.0 diese beiden Proportionalzeichensätze. Programme der Generation XE 8.0 (Mau Mau und BOSFont) nutzen nur den Systemzeichensatz. Der Titelzeichensatz wird von BOSS-Programmen ab XE 8.1 genutzt. Er schmückt die Titelzeilen von Fenstern. Übrigens: die neuen BOSS-Zeichensätze enthalten die Umlaute Ä, Ö, Ü, ä, ö, ü nach ATARI-Standard (das ist der Standard der internationalen Zeichensatzbelegung, den man mit POKE 756,204 einschaltet) sowie das Euro-Zeichen (erreichbar mit CONTROL-"E"). Das Euro-Zeichen funktioniert jedoch nur mit BOSS-X-Zeichensätzen. Eigene Zeichensätze können mit Hilfe des BOSS-Fonteditors (BOSFONT.BOS, Diskette 2, Seite 1) entsprechend angepasst werden.

7.3. Titelbild

Das BOSS-Start-Up-Programm (BOSS.TUR) ist ab Version 8.1 in der Lage, zwischen Graphics-8- und Graphics-15-Bildern zu unterscheiden und sie als Titelbild anzuzeigen. Speichern Sie einfach ein Bild auf der BOSS-Diskette unter dem Namen "BOSSTIT.PIC" im Micropainterformat ab (bitte nicht als Koala- oder PicPack-Bild). Beim nächsten Booten wird dann das neue Bild angezeigt.

8. Festplatten

8.1. BOSS-X auf einer Festplatte installieren

Um BOSS-X auf einer Festplatte einzurichten gehen Sie wie folgt vor: richten Sie Ihre Festplatte so ein, dass sie oder eine ihrer Partitionen von Turbo-BASIC aus als D1: ansprechbar ist. Falls Sie nicht über eine RAM-Disk verfügen, sollten Sie bereits jetzt eine zweite Partitionen für BOSS-X bereitstellen. Diese wird das Systemlaufwerk. Im günstigsten Falle konfigurieren Sie diese als D8:. Damit würde sichergestellt, dass auch ältere (BOSS-XE-) Programme mit BOSS-X zusammenarbeiten. Jede andere Bezeichnung ist möglich, jedoch arbeiten dann nur reine BOSS-X-Programme damit. Installieren Sie nun ein DOS Ihrer Wahl auf der ersten Festplattenpartition. Starten Sie Turbo-BASIC (AUTORUN.SYS auf der BOSS-X-Diskette). Starten Sie im Turbo-BASIC das Programm SETUP.TUR. Die nun folgende Installation läuft selbsterklärend ab. SETUP fragt Sie nach Start- und Ziellaufwerk und ob das Ziellaufwerk formatiert und DOS.SYS darauf geschrieben werden soll. Dann kopiert SETUP das BOSS-X auf Ihre Festplatte. Am Ende der Installation fragt Sie SETUP noch nach der Bezeichnung des Systemlaufwerks. Hier geben Sie den Namen der zweiten Partition bzw. der RAM-Disk an, jenachdem, was Sie benutzen wollen.

8.2. das Systemlaufwerk auf einem Diskettenlaufwerk oder einer Festplattenpartition

BOSS-X bietet die Möglichkeit, ein Diskettenlaufwerk oder eine Festplattenpartition anstelle der RAM-Disk als Systemlaufwerk zu verwenden. Daraus, dass es sich hierbei um nicht-flüchtige Speichermedien handelt, ergeben sich einige Besonderheiten die in den folgenden Punkten beschrieben werden.

8.2.1. das Verhalten

Schaltet man nach einer BOSS-X-Sitzung seinen ATARI aus, so währe jetzt eine RAM-Disk gelöscht, während eine Diskette oder Festplatte ihre Daten behält. Bei einem erneuten Start des BOSS-X-Systems müssten alle Systemdateien erneut in eine RAM-Disk kopiert werden. Um einen schnelleren Start zu ermöglichen, werden nur Systemdateien kopiert, die sich nicht bereits auf dem Systemlaufwerk befinden.

8.2.2. BOSS-X aktualisieren

Da BOSS-X von Zeit zu Zeit aktualisiert wird, kann es bestimmt auch vorkommen, dass Sie sich eine neuere Version dieses Systems beschaffen. Sie installieren es mit dem SETUP-Programm der neuen Diskette und freuen sich auf die neue Funktionen und fehlerbereinigte Programme und ... nichts. Während alle Dateien auf dem Startlaufwerk erneuert wurden befinden sich auf dem Systemlaufwerk noch alte Systemdateien, die nicht aktualisiert wurden und mit denen ja das System läuft. Tja, wie diese nun ersetzen, wenn das BOSS-X-Startprogramm die alten Dateien nicht überschreibt? Ganz einfach: starten Sie das (aktualisierte) BOSS-X-Startprogramm (BOSS.TUR) von Ihrem Startlaufwerk und drücken sofort die ESCape-Taste, um den Start zu unterbrechen und in den Bootmanager zu gelangen. Jetzt wählen Sie den Menüpunkt 2 aus, BOSS-X nfSa. "nfSa" bedeutet "nicht-flüchtigen Speicher aktualisieren" und bedeutet, dass jetzt BOSS-X so gestartet wird, als währe das Systemlaufwerk leer. Jede Datei wird rücksichtslos überschrieben. Nach einem solchen Start ist dann auch wirklich das aktuelle BOSS-X-System aktiv.

8.2.3. Vor- und Nachteile

Hier eine stichpunktartige Zusammenfassung der Vor- und Nachteile eines nicht-flüchtigen Systemlaufwerks: Vorteile:

Nachteile:

Sicher, die Nachteile scheinen zu überwiegen, allerdings stellt sich auch die Frage, wie oft sich die Vorteile und wie selten die Nachteile bemerkbar machen. Außerdem sollte eine Festplatte als Systemlaufwerk das System nicht all zu sehr ausbremsen. Probieren Sie es einfach aus und entscheiden Sie sich für eine der beiden Methoden.