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März212020

elementary OS 5.1.2 auf dem MacBook2,1

Nur kurz: heute habe ich meinem MacBook2,1 schwarz 2.0 GHz (also das late 2006 Modell) neues Leben mit dem Upgrade auf 4 GB eingehaucht.

Ursprünglich kommt dieses Modell mit Mac OS X 10.4 Tiger daher, jedoch ist Tiger (Intel) heutzutage so gut wie gar nicht mehr zu gebrauchen.
Beinahe schlimmer sieht es mit Mac OS X 10.7 Lion aus. Der Support für aktuelle Browser hierfür geht ebenfalls zur Neige (Waterfox Classic stürzt nur noch ab, Arctic Fox gibt es nur in 32 Bit, weil es hauptsächlich ein Community-Projekt für Snow Leopard ist, beide Browser basieren auf nurmehr veralteten Firefox- bzw. Gecko-Versionen und bieten lediglich Mozillas aktuellste Sicherheitsfunktionen an).

Vorgestern hab ich nun Elementary OS 5.1.2 installiert. Gegenüber früheren Ausflügen zu Linux auf dem Modell 2,1 gelang dies diesmal erstaunlich einfach:
Während das Einrichten des Bootloaders bis vor wenigen Jahren noch eine Qual war (auf meinem 1,1 startet debian 9 standardmäßig, aber im Boot-Menü (Alt-Taste) erscheint es gar nicht; auf meinem alten 2,1 musste ich das Betriebssytem nach der Installation mit Hilfe der CD "Super GRUB" starten, um dann den richtigen Boot-Loader (32-Bit-EFI, 64-Bit-Betriebssystem) zu installieren - weiß ich bis heute nicht, wie ich es hinbekommen habe, dass der Rechner wirklich davon startet; beim Einbau genau dieser Platte in ein 3,1 musste ich den Boot-Loader erneut ändern), lief es diesmal wie von allein:
Im Festplattendienstprogramm unter Mac OS X Lion habe ich 30 GB Festplattenplatz freigegeben, dann die Elementary OS DVD gebootet (erstes CD-Symbol mit dem Titel "EFI-Boot", nicht "Windows" und nicht das zweite "EFI-Boot") und für die Partitionierung die Option "Elementary OS daneben installieren" ausgewählt.
Per WLAN hab ich alle Updates herunterladen lassen und auch die geschützten Codecs ausgewählt.
Nach etwa einer halben Stunde war der Installer fertig und seit dem nächsten Neustart steht Elementary OS im Bootloader (Alt-Taste) mit dem Titel "EFI-Boot" zur Verfügung.

Zwischen den Modellen 1,1 und 2,1 gab es auch einen ordentlichen Performance-Schub:
Während auf dem 1,1 nicht einmal Ubuntu MATE 18.04 32 Bit ordentlich läuft (debian 9 mit gleicher MATE-Version rennt sehr sehr gut), läuft Elementary OS 5.1 (welches ebenfalls auf Ubuntu 18.04 LTS, jedoch 64 Bit, basiert) hervorragend. Und dies, obwohl sich das MacBook1,1 vom 2,1 sprichwörtlich nur durch den Prozessor unterscheidet. Ja selbst die Einschränkung des Speichers ist noch vorhanden (es können trotz 64 Bit nur 3 GB genutzt werden, wenn man 4 GB verbaut; der anverwandte 32-Bit-MacMini lässt sich sogar per Prozessortausch und Firmware-Upgrade in ein 64-Bit-MacMini verwandeln).
Jedoch gibt es einige Aussetzer, welche selbst den Mauszeiger einfrieren lassen, was sich mit dem Upgrade auf 4 GB (3 GB für das OS) ziemlich gut beheben lässt.
Und auch der Maustreiber sollte beim MacBook durch den älteren Synaptic-Treiber ersetzt werden (sudo apt install xserver-xorg-input-synaptics-hwe-18.04), so wie ich es bereits bei debian 9 (32 bit auf dem 1,1) und debian 10 (64 bit auf dem 4,1) tat.

Das MacBook2,1 verfügt noch über das alte PowerPC-Tastatur-Layout ohne 2. Alt-Taste (AltGr). In Elementary OS kann mittels Systemeinstellungen > Tastatur die ohnehin unnütze Feststelltaste mit der AltGr-Funktion belegt werden, so dass man ohne z.B. auf ein anderes Tastatur-Layout umschalten zu müssen die @-Taste erreicht (Feststell+L auf dem Mac).

Noch eine kleine Anmerkung: selbst der Chromium-Browser (Basis für Google Chrome) erkennt die alte Hardware (Intel GMA950) und verzichtet auf viele der Hardware-Unterstützungen durch spätere Grafikkarten, so dass er erstaunlich flüssig läuft.

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